Umweltschutz steht an erster Stelle
Die Montanwerke Brixlegg AG in Tirol ist ein modernes Recycling- Unternehmen, in dem Umweltschutz groß geschrieben wird: Nicht nur werden sämtliche Vorgaben überwacht und penibel eingehalten oder gar vorweggenommen, sondern das Unternehmen arbeitet stetig an einer immer sparsameren Ressourcen-Nutzung: Der Einsatz der elektrischen Fuchs-Umschlagmaschine, die mit selbst erzeugtem Strom betrieben wird, stellt eine weitere Maßnahme des Unternehmens dar, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen.
An dem Ort, an dem bereits vor über 500 Jahren Kupfer abgebaut wurde, steht heute eines der bedeutendsten Montanwerke Europas, das jedes Jahr etwa 140.000 Tonnen Material verarbeitet. Tagtäglich liefern hier zahlreiche Güterwaggons und Lkw aus ganz Europa Kupferschrotte zur Verarbeitung an. Nachdem die natürlichen Kupfervorräte in Brixlegg wie auch sonst auf der Erde weitgehend erschöpft sind, bekommt das Recycling von altem Kupfer und die Herstellung von neuem Material eine besondere Bedeutung auf dem Weltmarkt. Neben hochreinem Kupfer werden in den Montanwerken Brixlegg aber auch quasi als „Abfallprodukt“ Edelmetalle, wie Gold, Silber und Platin sowie Nickelsulfat und Metalloxide hergestellt. Für die Gewinnung dieser Stoffe entwickelte das Unternehmen zahlreiche hochkomplexe Gewinnungsverfahren, die eine besonders hohe Qualität und Reinheit der Stoffe ermöglichen.
Elektrischer Fuchs läuft mit eigenem Strom
Seit Herbst 2017 hat das Unternehmen eine neue Fuchsmaschine vom Typ MHL840D im Umschlag der angelieferten Schrotte im Einsatz. Diese Maschine verfügt über einen Elektroantrieb und wird mit dem durch die Photovoltaikanlage selbst erzeugten Strom betrieben, das Unternehmen spart damit nach eigenen Angaben etwa ca. 35.000 Liter im Jahr an Kraftstoff ein – ein Faktor, der bei knapp 16 Stunden Einsatz pro Tag deutlich ins Gewicht fällt.
Christian Lengauer arbeitet seit sechs Jahren im Unternehmen und hat elf Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Umschlagmaschinen. Mit der neuen Maschine ist er sehr zufrieden: Im Vergleich zum Vorgänger-Modell mit Dieselmotor sei sie nicht nur sogar etwas schneller und leistungsfähiger, sondern es sei auch sehr angenehm, mit einer so ruhigen Maschine zu arbeiten, die keinerlei Emissionen ausstößt. Zudem geht auch die Wartung einer Elektromaschine wesentlich schneller, da weniger Teile gewartet oder ausgetauscht werden müssen.
Vor allem die Wirtschaftlichkeit war für das Unternehmen das Hauptkriterium für den Erwerb der Maschine, die überwiegend am selben Ort im Einsatz ist. Dennoch wurde eine Möglichkeit geschaffen, die Maschine innerhalb des Betriebsgeländes zu einem anderen Sortierpunkt versetzen zu könnten, ohne dass das Kabel dazu unendlich lang werden würde: So hat der Fuchs noch einen kleinen Diesel- Motor im Kontergewicht, um unabhängig seinen Standort wechseln zu können.
MHL840D zeigt sich wendig und schnell
Täglich werden auf dem Platz, an dem der Fuchs steht, etwa 100 Tonnen kupferhaltiges Material verarbeitet: Diese Leitungsabfälle wurden bereits vorher von Hand aussortiert, d.h. von allen Störstoffen bereinigt. Die Aufgabe der Maschine ist es, das Material in die Presse zu laden, damit dort passende Pakete für die Produktion gepresst werden. Nach der Sortierung und Pressung kommt das Material zur Verarbeitung in den Schmelzofen. Zur Herstellung des hochreinen Kupfers wird das Material danach einem besonderen elektrolytischen Verfahren unterzogen.
Peter Haas, Fuhrparkleiter ist nach den ersten Wochen im Einsatz sehr zufrieden mit der Elektromaschine, die sehr gut ins Umweltkonzept der Firma passt. Für die sehr energieintensive Herstellung des Kupfers produziert die Firma sehr viel regenerative Energie in der werkseigenen Photovoltaikanlage, die eine Kollektoren-Fläche von 2.400m2 belegt und 400 KW Leistung hat. Zusätzlich betreiben die Montanwerke drei Wasserkraftwerke. Mit der Betreuung durch Andreas Göschl, Gebietsverkaufsleiter Umschlag, sowie mit den Monteuren des Kiesel Service zeigten sich sowohl Peter Haas wie auch Christian Lengauer sehr zufrieden. Umschlagmaschinen. Silvio Turri, der Bereichsleiter für Instandhaltung und Logistik erklärt: „Auch künftig werden wir noch mehr für den Umweltschutz tun.“ Auch die Anschaffung einer weiteren Elektromaschine ist nach den positiven Erfahrungen mit dem MHL840D nicht ausgeschlossen.
Erschienen in: Kiesel Welt 2018-01